Mit dem Wiesenbüffel gegen die Wildschäden

 

  • Ernst Seitz, dem Leiter des Hegerings Winnenden, erklärte Oberbürgermeister Hartmut Holzwarth und Berglens Bürgermeister Maximilian Friedrich die Funktionsweise des „Wiesenbüffels“.

  • Der grüne Wiesenbüffel steht in Winnenden-Bürg und kann bei Bernd Bauer ausgeliehen werden.

Erstellt am

Jagdgenossenschaft Winnenden erhält Wiesenhobel

 

In den vergangenen Jahren ist die Wildschweinpopulation in ganz Baden-Württemberg massiv gewachsen und damit das Ausmaß an Schäden, welches die Schwarzkittel auf Wiesen und Äckern verursachen. Auch um Winnenden und die Umgebung machen die Wildsäue keinen Bogen. Für die betroffenen Landwirte bedeutet das oft enorme Schäden. Die Wildschweine wühlen in einer Nacht ganze Wiesen um. Futtererträge, auf die die Landwirte eigentlich angewiesen wären, können nicht erzielt werden. Aus diesem Grund hat die Jagdgenossenschaft Winnenden im November 2015 einen „Wiesenbüffel“ im Wert von gut 16.900 Euro beschafft, der die Schäden wieder einebnet.

 

Wiesenhobel steht Jagdgenossen kostenfrei zur Verfügung

Die Jagdgenossenschaft, die sich aus allen Eigentümern zusammensetzt, die bejagbare Grundstücke auf der Gemarkung der Stadt Winnenden haben, ging mit dem Kauf auf den Wunsch der Jagdpächter ein. Diese müssen für die Kosten der Wildschäden aufkommen, die leicht in den vierstelligen Bereich gehen können. Durch den „Wiesenbüffel“ werden diese in Zukunft deutlich geringer werden, da das Gerät den Landwirten kostenlos zur Verfügung steht und die Schäden schnell und effizient beseitigt werden können. „Der „Wiesenbüffel“ wird sich schnell rentieren“, zeigte sich Oberbürgermeister Hartmut Holzwarth bei der offiziellen Übergabe am 25. Februar 2016 auf dem Aidehof von Bernd Bauer zuversichtlich. Bei Bernd Bauer ist das Gerät auch untergestellt und bei ihm kann es von Grundstückseigentümern im Winnender Außenbereich ausgeliehen werden. Der benötigte Schlepper muss allerdings selbst organisiert werden. Mit einem Traktor kann der „Wiesenbüffel“ dann über die Wiese gezogen werden, um die Erde aufzulockern, einzusäen und gleich wieder zu glätten.

Oberbürgermeister Holzwarth dankte bei der Übergabe insbesondere Ernst Seitz, dem Leiter des Hegerings Winnenden, der die Anschaffung des Geräts angeregt hatte. „Sie sind der geistige Vater des Winnender „Büffels“. Außerdem würden wir ohne die gute Zusammenarbeit mit Ihnen und der ganzen Jägerschaft dem Wildschweinproblem nicht Herr werden. Nur als gelebte Solidaritätsgemeinschaft können wir Lösungen finden“, führte Oberbürgermeister Holzwarth weiter aus.

 

Interkommunale Zusammenarbeit zwischen Winnenden und Berglen

Da Wildschweine und die von ihnen verursachten Probleme nicht an Gemarkungsgrenzen haltmachen, kann der „Wiesenbüffel“ auch von Jagdgenossen der Gemeinde Berglen für jeweils 10 Euro ausgeliehen werden. Im Gegenzug können die Winnender Jagdgenossen den kleineren und leichteren Wiesenhobel aus Berglen ebenfalls gegen eine Gebühr von 10 Euro ausleihen. Zunächst wollten die beiden Gemeinden gemeinsam ein Gerät anschaffen, doch die Ansprüche an die Maschine waren zu unterschiedlich. Die Winnender Jagdgenossen benötigen ein größeres Gerät, da die Wiesen und Äcker oft großflächig sind. Berglen dagegen ist bekannt für seinen Streuobstreichtum, sodass ein kleineres Gerät angeschafft wurde. Mit der Vereinbarung einer Kooperation bei den Wieseneinebnungsgeräten, die gerade erarbeitet wird, wurde eine für alle Beteiligten passende Lösung gefunden. Berglens Bürgermeister Maximilian Friedrich, der ebenfalls bei der Übergabe anwesend war, freute sich über dieses Ergebnis und betonte: „Auch wenn das Gebiet von Berglen zu zwei unterschiedlichen Hegeringen gehört, können alle Jagdgenossen beide Geräte ausleihen.“

 

Die Jagdgenossenschaft Winnenden wird durch den Gemeinderat der Stadt Winnenden vertreten. Im Oktober 2015 hat Verwaltungsausschuss, dem die Zuständigkeit übertragen worden ist, den Kauf des „Wiesenbüffels“ beschlossen. Finanziert wird dieser durch die Jagdpachteinnahmen der Jagdgenossenschaft. Aus den Jahren 2014 und 2015 standen der Jagdgenossenschaft rund 13.600 Euro zur Verfügung. Die restlichen Kosten werden durch die Einnahmen aus der Jagdpacht 2016 finanziert. (jm)